Pflanzen und Tierwelt
Die Geschichte der australischen Tier- und Pflanzenwelt beginnt auf Gondwana, speziell auf dem südlichen Teil des Urkontinents. Die einstige geologische Landverbindung der Kontinente ist bei der Flora und Fauna noch heute erkennbar.
So sind in Südamerika und Australien Beuteltiere, Laufvögel und Palmfarne heimisch. Aufgrund der späteren Isolation konnten sich einzigartige Pflanzen- und Tierformen entwickeln.
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Die Flora
Australiens Flora zeichnet sich durch sehr viele endemische Arten aus. Der Norden ist von einer tropischen Gras – und Baumsavanne geprägt, an den Küsten breiten sich Mangroven – und Regenwälder aus. Im Westen und im Zentrum nehmen vorweigens Grassteppe und Sandwüsten das Land ein. Im Südwesten wachsen die unterschiedlichsten Buscharten und Eukalyptuswälder. Im Südosten und auf Tasmanien dominieren ebenfalls Eukalyptuswälder.
Der Eukalyptus ist der bekannteste Baum Australiens. Mit etwa 700 Arten zählt er zu den artenreichsten Laubbäumen der Erde. Er hat sich an sämtliche Klimabedingungen im Land angepasst und wächst im trockenen, heißen Outback ebenso wie im kalten Bergland Tasmaniens.
Neben den Eukalypten sind etwa 850 Akazienarten unterschiedlichster Größe in Down Under zu finden. Kennzeichnend für Akazien sind die gut riechenden, meist gelben oder weißen Blüten.
Besondere Highlights für Pflanzenfreunde sind Regenfälle im Outback, wenn innerhalb kürzester Zeit farbenfrohe Pflanzen auf der roten Erde blühen. Eine wahre Augenweide sind die Wildblumen im südlichen und mittleren Teil Westaustraliens im Frühling (August bis Oktober).
Die Tierwelt – beeindruckende Artenvielfalt
Zur Fauna des Fünften Kontinents gehören etwa 300 wildlebende Säugetierarten. Zu den heimischen Reptilien und Amphibien zählen 480 Echsen-, 170 Schlangen-, zwei Krokodil- und 20 Schildkrötenarten. Nicht zu vergessen sind ca. 3.500 Fischarten, die in den australischen Süß- und Meeresgewässern leben.
Außerdem leben etwa 750 Vogelarten sowie unzählige wirbellose Landtiere wie Spinnen, Insekten und Krebse in Australien. Die wohl außergewöhnlichste Tiergruppe in Down Under, ist die der eierlegenden Säugetiere. Dazu zählen das Schnabeltier (Platypus) mit Fell, Entenschnabel und Schwimmhäuten sowie der Ameisenigel (Echidna).
Zu den Beuteltieren, die auf dem ganzen Kontinent verbreitet sind, zählen die Kängurus und ihre Verwandten. Häufigste Arten sind die Riesenkängurus, Wallaroos und die kleineren Wallabies. Die Wombats, aus der Familie der Plumpbeutler, zählen ebenfalls zu den größten Beuteltieren. Die nachtaktiven, kurzbeinigen und pummeligen Gestalten leben im Süden. Der Koala ist zur Familie der Beutelbären gehörig und lebt in lichten Eukalyptuswäldern. Die vorwiegend nachtaktiven Tiere ernähren sich ausschließlich von Eukalyptusblättern.
Reptilienarten in Down Under
Australien ist bekannt für seine vielfältige und faszinierende Reptilienwelt. Zu den bekanntesten Reptilien zählen das große Leistenkrokodil und das Süßwasserkrokodil. Das Leistenkrokodil, auch Salzwasserkrokodil genannt, ist das größte lebende Reptil der Welt und kommt in den nördlichen Küstenregionen Australiens vor. Das kleinere Süßwasserkrokodil lebt hauptsächlich in Flüssen und Seen im Norden des Landes.
Ein weiterer wichtiger Teil der australischen Reptilienfauna sind die ungiftigen Lizards (Echsen). Diese Echsenarten sind in den warmen Regionen des Kontinents weit verbreitet. Zu den bekanntesten gehören die Bartagame und der Blauzungenskink, die aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und ihres interessanten Verhaltens häufig in Terrarien gehalten werden.
Australien beheimatet zudem eine Vielzahl von Schlangenarten, sowohl giftige als auch ungiftige. Die giftigen Schlangen, wie die östliche Braunschlange und die Inlandtaipan, zählen zu den giftigsten der Welt und leben überwiegend in trockenen und warmen Regionen. Ungiftige Schlangen wie der Teppichpython und der Olivpython sind ebenfalls weit verbreitet und spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht, indem sie Nagetiere und andere kleine Tiere kontrollieren.
Die Reptilienwelt Australiens ist reich und vielfältig, geprägt durch eine beeindruckende Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Lebensräume des Kontinents. Von den mächtigen Krokodilen in den nördlichen Küstengebieten bis hin zu den vielfältigen Echsen und Schlangen in den trockenen Regionen bietet Australien eine faszinierende Vielfalt an Reptilien, die einen wichtigen Bestandteil des australischen Ökosystems bilden.
Einzigartige Vogelwelt
Australien beherbergt eine außergewöhnliche Vielfalt an Vogelarten, die in ihrer Farbenpracht und ihrem Verhalten einzigartig sind. Zu den farbenfrohesten und lautesten Vögeln zählen die Papageien und Sittiche, die mit ihren leuchtenden Farben und melodischen Rufen die australischen Landschaften bereichern.
Der Emu, das zweite Wappentier Australiens neben dem Känguru, ist der zweitgrößte Vogel der Welt. Diese flugunfähigen Vögel bevorzugen trockene Graslandschaften und sind für ihre beeindruckende Größe und ihre schnellen Läufe bekannt.
Der Kookaburra, bekannt für sein markantes, schepperndes Gelächter, ist der größte Eisvogel der Welt. Er lebt in den lichten Wäldern der Ostküste sowie im Süden Australiens. Sein unverwechselbarer Ruf, der oft an menschliches Lachen erinnert, ist in vielen Teilen des Landes zu hören und ein fester Bestandteil der australischen Tierwelt.
Die einzigartige Vogelwelt Australiens spiegelt die Vielfalt und Schönheit der australischen Natur wider. Von den trockenen Graslandschaften bis zu den lichten Wäldern bieten die verschiedenen Lebensräume des Kontinents Heimat für eine Vielzahl faszinierender Vogelarten.
Lebendige Unterwasserwelten
Vor der australischen Küste leben unzählige Haiarten. Die größte Art ist der Walhai, der über 15 Meter lang werden kann. Diese sanften Riesen ziehen alljährlich zwischen April und Juni am Ningaloo Reef in Westaustralien vorbei. Nahe Verwandte der Haie sind die Rochen, die in den Gewässern um Australien ebenfalls zahlreich vertreten sind.
Die meisten Fische in den australischen Gewässern sind ungiftig und mit ihrer Farbenpracht wunderschön anzusehen. Besonders im Great Barrier Reef findet man eine beeindruckende Vielfalt an bunten Fischarten, die Schnorchler und Taucher gleichermaßen begeistern.
Quallen hingegen bilden eine der größten Gefahren für den Menschen in den australischen Meeren. Vor der Küste Nordaustraliens schwimmen während der Sommermonate (November bis April) die farblosen Würfelquallen, auch bekannt als Sea Wasp oder Box Jellyfish. Ihre Tentakel sind hochgiftig und können für Menschen lebensgefährlich sein.