Tasmania

Im Vergleich zum Festland bietet Tasmanien dem Besucher ein völlig anderes, eigenständiges Bild. Die Landschaft ist abwechslungsreich und erinnert an britische Inseln, Schottland oder Neuseeland. Die wenig bevölkerte Insel bietet zerklüftete Gebirge, kühl-gemäßigte Regenwälder, malerische Seen, Flüsse und Wasserfälle, atemberaubende Küstenszenarien und viele unerforschte Regionen. Im Kontrast dazu, wenngleich nicht überwiegend, stehen grüne Weiden, duftende Lavendelfelder und große Obstplantagen.

Flora und Fauna halten einige Überraschungen parat: der Tasmanische Teufel (Tasmanian Devil) ist eine schwarze und sehr lebhafte Beutelratte, der einem kleinen Hund ähnelt. Er ist das einzige Fleisch fressende Beuteltier in Australien. Der Tasmanische Tiger gilt als ausgestorben, jedoch wird immer wieder von geheimnisvollen Sichtungen berichtet. Die Beutelwölfe sind/waren etwa so groß wie Schäferhunde und trugen ein gestreiftes Fell. An den Küsten Tasmaniens sind viele Wasservögel heimisch. Einzigartig sind Huonbäume (Huon Pines), die sehr langsam wachsen und über tausend Jahre alt werden. In den Tälern des Südwestens und Nordostens wachsen kalifornische Redwoods und Swamp Gums (Eukalyptusart), die bis zu 95 m hoch werden.

„Tassie“ ist von zwei Zentren geprägt: Hobart an der Südostküste und Launceston im Nordosten an der Mündung des Tamar River. Größere Städte sind außerdem noch Devonport und Burnie an der Nordküste. Ansonsten findet man verstreute Siedlungen und weite, unbesiedelte Gebiete. Urlandschaften wie der „South West National Park“ sind kaum jemals von einem Menschen betreten worden und als Welterbe der UNESCO geschützt.

Zur Geschichte des Staates

Vor rund 13.000 Jahren war Tasmanien noch mit dem Festland verbunden. Aborigines lebten hier bereits seit 35.000 Jahren. Der steigende Wasserpegel machte Tasmanien zu einer isolierten Insel, auf der sich Flora, Fauna und Ureinwohner nach völlig eigenständigen Maßstäben entwickeln konnten. So kommt es, dass auf der Insel mehr endemische Pflanzen und Tiere auftreten als irgendwo sonst in Australien.

Im 17. Jahrhundert wurde Tasmanien erstmals von Europäern gesichtet: Der Holländer Abel Janszon Tasman passierte die Insel 1642 auf seiner Entdeckungsreise. Er nannte das Land zu Ehren des damaligen Gouverneurs der holländischen Ostindienkolonie Van-Diemen-Land. Bis 1803 blieb der Name erhalten und die Insel praktisch unberührt. Allein James Cook (1777), William Bligh (1788) und die Franzosen Bruni D’Entrecasteaux (1792) und Nicholas Baudin (1802) betraten vor der offiziellen Annektierung durch Großbritannien die Insel.

Um den Franzosen in der Kolonisierung neuer Länder zuvorzukommen, gründeten die Briten 1803 Hobart und 1824 Launceston. Bis 1853 war die „Teufelsinsel der Südsee“ eine reine Sträflingskolonie. Die dort lebenden Aborigines waren ohne Chance: In regelrechten Hetzjagden wurden sie zusammengetrieben und massakriert, so lange, bis 1876 die Rasse der Tasmanier als ausgestorben galt. Tasmanien war der letzte australische Staat, in den Sträflinge deportiert wurden, erst 1877 wurde die Sträflingskolonie Port Arthur aufgelöst. Freie Siedler hatten sich in der Zwischenzeit darangemacht, das fruchtbare Land urbar zu machen und für sich zu vereinnahmen – mit Erfolg, wie die Erträge von Land- und Forstwirtschaft beweisen.

Klima

“Four Seasons in one Day” – der Song von Crowded House passt perfekt um Tasmaniens Klima zu beschreiben. Das Meer wirkt ausgleichend auf die Temperaturen – im Sommer ist es selten heiss, genauso wie die Winter selten extreme Kälte bringen. Tasmanien liegt auf demselben Breitengrad wie Rom und Barcelona doch der Vergleich hinkt. Das Klima der insel ist eher vergleichbar dem an der französischen Atlantikküste. Die von Seeleuten gefürchteten Westwinde, die “Roaring Forties” (donnernden Vierziger, benannt nach dem Breitengard der Region), sorgen dafür, dass Tasmanien zum reinen Wasser auch sehr saubere Luft hat.

Die Durchschnittstemperatur liegt im Sommer (Dezember bis Februar) bei 21 ºC, im Winter (Juni bis August) bei 12 ºC. Die jährlichen Regenfälle variieren von 5000 mm an der Westküste bis 600 mm in Hobart, das lediglich 120 km weiter östlich liegt und die zweittrockenste australische Hauptstadt ist. Strahan hat im Schnitt 2500 mm, Heritage Landing am Gordon River 3500 mm Niederschlag. Diese niederschläge sind Vorausetzung für den außergewöhnlichen, temperierten Regenwald im Westen mit seinen vielen endemischen Pflanzen.

Ortszeit

GMT +10, Eastern Standard Time 
australischer Sommer: GMT +11, Eastern Daylight Saving Time

Anreise / Verkehr

Hobart wird international lediglich aus Neuseeland direkt angeflogen. Die meisten Inlandsverbindungen zum Festland existieren nach Melbourne.
Es gibt einen Personen- und Autofährverkehr zum Festland. Fährhafen ist Devonport. Hinweis: Eine Reihe von Fahrzeugvermietern erlaubt keine Mitnahme von Fahrzeugen die auf dem Festland angemietet wurden nach Tasmanien.

Viele der größeren Ortschaften im Bundesstaat besitzen ebenfalls einen Flughafen und werden – meist über Adelaide – von der australischen Fluglinie Qantas bedient. Einzelne Ziele werden auch von Virgin Blue, Jetstar und Tiger Airways angeflogen. Der Flug von Launceston nach Melbourne dauert rund eine Stunde, von Hobart eine halbe Stunde länger.

Das Straßennetz auf Tasmanien ist gut ausgebaut. Die Hauptstrecken sind asphaltiert und bestens erschlossen. In den Bergregionen findet man aber auch viele Schotterstrecken. Beachten Sie dass auf ungeteerten Straßen meist kein Versicherungsschutz für zweiradgetriebene Mietwagen besteht.

Für Tasmanien existiert nach unseren Recherchen (noch) kein aktueller Straßenverkehrsbericht für den ganzen Bundesstaat. Für Informationen zu den Straßenzuständen sind die Betreiber der Strassen – z.B. die Councils zuständig. Wer nun wiederum welche Straße betreibt verrät das Transportministerium.

Ein überregionales Bussystem existiert, jedoch mit z.T. dünner Frequenz.

Fähren verkehren zu vorgelagerten Inseln wie z B Bruny Island – Details bei den Beschreibungen der Orte / Regionen.

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